Onkelchens Traum

Veröffentlichung
März 1859 erstmalig   in der Zeitschrift "Das Russische Wort" Bd. 2
 
Anmerkungen
„Er schrieb am 14. September 1873 an M. P. Fjodorow, einen Moskauer Jurastudenten, der ihn gebeten hatte, die Erzählung für die Bühne zu bearbeiten:
`Ich schrieb sie damals in Sibirien als erstes Werk nach der Katorga, allein mit dem Ziel, meine literarische Laufbahn neu zu beginnen. Dabei hatte ich – als ehemals Verbannter – große Angst vor der Zensur. Ich verfasste deswegen unwillkürlich ein Sächelchen von sanftmütiger Gutherzigkeit und erstaunlicher Unschuld.`“
Dostojewski, Onkelchens Traum, Aufbau Verlag 1989   S. 469
 
"Onkelchens Traum sollte – ebenso wie Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner -   Teil eines großen Ganzen werden. Darüber äußert sich der Autor in einem Brief an A. Majkow: `Aus Spaß begann ich eine Komödie zu schreiben, erdachte ein Fülle an komischen Situationen und Figuren und fand so großen Gefallen an meinem Helden, dass ich die Form der Komödie wieder verwarf, obwohl sie mir gelungen war, eigentlich nur um mir die Freude zu schaffen, die Abenteuer meines neuen Helden möglichst lange verfolgen und über ihn lachen zu können. Dieser Held ist mir in gewisser Weise verwandt. Kurzum, ich beschäftige mich mit einem komischen Roman, habe aber bisher nur einzelne Abenteuer festgehalten. Davon schon genug und nun füge ich sie zu einem Ganzen.`“
Ebenda  S. 471
 
Dostojewski hatte wohl Schwierigkeiten beim Zusammenfügen und so löste der die Episode vom Fürsten K. heraus um es als Einzelwerk zu veröffentlichen.
 

18. Januar 1858 an seinen Bruder Michail:
„`In meinem großen Roman gibt es eine geschlossene Szene, die für sich genommen gut ist, doch dem Ganzen schadet. Ich will sie vom Roman abtrennen. Sie hat den Umfang von Arme Leute und ist doch mit einem komischen Inhalt.“
 
Im Brief an seinen Bruder
„Ich liebe ihn nicht und es bedrückt mich, dass ich mich von neuem dem Publikum in so schlechter Art vorstellen muss. Unmöglich, zu schreiben, was man schreiben möchte; man muss Sachen schreiben, an die man nie gedacht haben würde, wenn man nicht Geld nötig hätte. Ums Geld muss ich Novellen erfinden und das ist, hèlas, so sehr peinlich.“
Troyat S. 194
 
Infolge widriger Umstände - Krankheit, Stimmungsschwankungen, provinzieller Abgestumpftheit und schließlich Missfallen an der Erzählung selbst – schickte er die Endfassung des Werkes erst im Januar 1859 an die Zeitschrift `Das Russische Wort`, wo sie im März desselben Jahres erschien.“
 

Hier gibt es den Roman zum Online-Lesen und als Download: