Geplante Fortsetzung des Tagebuches

Dostojewski aus Petersburg an S. Janowski:
„Mein `Tagebuch` jedoch werde ich Ihnen im kommenden Jahr nicht zukommen lassen können, da ich beschlossen habe, für eine gewisse Zeit (ein Jahr) zu pausieren. Es gibt dafür viele Gründe: Ich fühle mich erschöpft und meine Epilepsie hat sich (gerade durch das `Tagebuch`) verstärkt, schließlich möchte ich im kommenden Jahr weniger gebunden sein, obwohl ich es kaum zwei Monate ohne Arbeit aushalte.“
Briefe; Reclam

1879 August aus Bad Ems, Dostojewski in einem Brief an K. P. Pobedonoszew:
„Ich sitze gegenwärtig an meinem Roman, wobei ich von dem Wunsch beseelt bin, mein `Tagebuch` fortzusetzen, habe ich doch wirklich etwas zu sagen – und zwar so, wie Sie es sich vorstellen – ohne in eine unfruchtbare allgemeine Polemik zu verfallen, will ich eine klares, unerschrockenes Wort äußern. Denn es fürchten sich doch jetzt alle, sogar die etwas zu sagen haben. Wovor aber haben sie Angst?“
Briefe; Reclam S. 431

 Dostojewski-Bildnis des Malers
 Michael Stscherbatow, aus dem Jahre 1881


1880 Mai aus Bad Ems; Dostojewski in einem Brief an K. P. Pobedonoszew:
„Vom kommenden Jahr an aber, dazu bin ich nun fest entschlossen, soll das `Tagebuch eines Schriftstellers` wieder erscheinen. Dann werde ich wieder bei Ihnen Zuflucht suchen (so wie in früheren Tagen), um Ratschlage zu bekommen, die Sie mir, wie ich inständig hoffe, nicht verweigern werden. Einstweilen seien Sie aber meiner leidenschaftlichen Zuneigung versichert.
Ihr ergebenster Diener F. Dostojewski.“
Briefe; Reclam S. 443

1880 Juli Staraja Russa, Dostojewski in einem Brief an J. A. Stakenschneider:
"Ich stecke tief in einer Art Zwangsarbeit. Zum September muss und will ich den gesamten letzten, vierten Teil der `Karamasows `abschließen, damit ich bei meiner Rückkehr nach Petersburg im Herbst einige Zeit frei bin, und das `Tagebuch` vorbereiten kann, das ich, wie nun festzustehen scheint, im kommenden Jahr 1881 wieder herausgeben werde."
Ebenda S. 464

 J. A. Stakenschneider

1880 August aus Staraja Russa, Dostojewski in einem Brief an Aksakow:
„Mich plagen selbst in vielen Dingen Zweifel, obwohl ich auf zwei Jahre Erfahrung bei der Herausgabe des `Tagebuchs` zurückblicken kann, und zwar wie, und in welchem Ton ich mich äußern soll und über welche Themen überhaupt nicht. Ihr Brief traf mich im tiefsten Zweifel, denn einerseits habe ich die ernste Absicht, das `Tagebuch` im kommenden Jahr fortzuführen, andererseits mache ich mir Sorgen und bete flehentlich zu dem, der unsere Bitten hört, er möge mir genügend Kraft und vor allem das Können schenken.“
Briefe; Reclam S. 473

28. November 1880 aus Petersburg, Dostojewski in einem Brief an L. A. Ljubimow
„Ich bin in einer außerordentlichen Notlage. Denn ich musste für das kommende Jahr die Herausgabe des `Tagebuch eines Schriftstellers` publizieren, zwar wird es bald mit dem Abonnement losgehen, aber ich brauche dringend Bargeld.“
Ebenda S. 477