Stawrogins Beichte

„Zu der Frage warum Stawrogins Beichte nicht in den kanonischen Text des Romans `Die Dämonen` aufgenommen wurde bildeten sich zwei diametral entgegengesetzte Ansichten heraus. Nach der einen habe Dostojewski die `Beichte` freiwillig weggelassen, weil sich im Prozess der Arbeit die Figur Stawrogins verändert habe, und die `Beichte`, die die Möglichkeit einer echten Reue Stawrogins und seine religiöse Erleuchtung vorrausetze, im Widerspruch zu Stawrogins Gestalt stand, die zu keinem lebendigen Glaubensakt fähig war.
Nach der anderen ist die `Beichte` organischer Bestandteil des Romans, sein Kulminationspunkt, und ihre Entfernung hatte rein zufällige Gründe (Katkows Weigerung, diese Kapitel in seiner Zeitschrift zu drucken).“
Anna Briefe S. 416


Katkow war gegen eine vollständige Veröffentlichung der „Dämonen“ und lehnte es ab, den als "Die Beichte Stawrogins" bekannten Abschnitt zu veröffentlichen.


„Stawrogins Beichte erschien erstmals vollständig in Heft 1 `Dokumente zur Geschichte der Literatur und Gesellschaft. F. M. Dostojewski` (Moskau 1920).
Hier können Sie das in der ersten Veröffentlichung nicht abgedruckte Kapitel "Die Beichte Stawrogins" downloaden.


Online lesen:
Die Beichte Stawrogins. Drei unveröffentlichte Kapitel aus dem Roman „Die Teufel“. Zum ersten Mal ins Deutsche übertragen und herausgegeben von Alexander Eliasberg. Musarion Verlag, München 1922